Fh vs. Uni: Gehalt vs. Berufschancen

Veröffentlicht: 22. März 2022

Wir haben Ihnen in den vergangenen Wochen gezeigt, wie Menschen an Uni- und FHs arbeiten. Diese Woche befassen wir uns mit den Unterschieden in der Bezahlung und den Arbeitsmöglichkeiten. Das Klischee der Lohnungleichheit zwischen Universitäts- und Fachhochschulabsolventen hat ausgedient. Vielmehr verdienen Absolventen von Fachhochschulen heute mehr als Universitätsabsolventen zu Beginn ihrer Karriere. Außerdem sind die Karrierechancen für Fachhochschulabsolventen häufig besser.

Daher sollten Sie sich, bevor Sie sich für eine Universität entscheiden, über die Gehaltsvorstellungen und Beschäftigungsmöglichkeiten informieren. Die wichtigsten Unterschiede und Gemeinsamkeiten sind hier aufgeführt.

 

Sind die Absolventen der Fachhochschulen Akademiker?

 

Fachhochschulen hatten in der Öffentlichkeit lange Zeit das Image, zweitklassige Bildungseinrichtungen zu sein. Universitäten waren der Goldstandard, denn für die Zulassung war (und ist) eine vollständige Matura erforderlich. Eine spezialisierte Matura oder eine abgeschlossene Berufsausbildung hingegen reicht für die Zulassung zu den FHs aus.

Mittlerweile kann man mit jedem Hochschulabschluss eine Anstellung finden - heutzutage ist es wichtiger, was man studiert, als wo man studiert. Lange Zeit war der Dipl.-Ing. (FH) das sichtbare Zeichen für einen Fachhochschulabschluss. Dies ist jedoch nicht mehr die Norm, da die Studienabschlüsse generell auf Bachelor und Master umgestellt wurden. Fachhochschulabsolventen gelten als Akademiker wie die Absolventen von Universitäten.

 

Fachhochschul- oder Universitätsabsolventen: Karriere- und Lohnperspektiven vorgängig abklären

 

Der grundlegende Unterschied zwischen einer Universität und einer Fachhochschule ist das Funktionsprinzip, das bei jeder Hochschulform im Mittelpunkt steht. Das Studium an den Fachhochschulen ist praxisorientierter. Die Abschlüsse sollen die Studenten auf spezifische Berufe vorbereiten. Das wird in Zukunft von Vorteil sein.

Fachhochschulen gehen für die Praxiswochen häufig Kooperationen mit Unternehmen ein. Davon profitieren Sie als FH-Student, weil Sie sich nicht als Unbekannter anmelden müssen. In den meisten Fällen hat sich die Zusammenarbeit zwischen der Hochschule und dem Unternehmen im Laufe der Zeit entwickelt, und Ihr Praktikum wird in der Regel vom Unternehmen bereits gut vorbereitet.

 

Fachhochschule vs. Universität: Gehaltsperspektiven

 

Letztlich zeigt sich, dass ein Fachhochschulabschluss im Durchschnitt mehr einbringt als ein Universitätsabschluss. Laut einer Langzeituntersuchung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) verdienen Fachhochschulabsolventen fünf Jahre nach ihrem Abschluss ein Bruttojahresgehalt von 47.700 Euro (bei Vollbeschäftigung). Universitätsabsolventen erhalten in der gleichen Phase ihres Berufslebens durchschnittlich 41.550 Euro pro Jahr. Das ist mehr als ein Monatseinkommen weniger.

 

Folglich ist der Einstiegslohn für Fachhochschulabsolventen zweifellos höher. Auch wenn die Berufserfahrung wichtiger ist, holt das Einkommen eines Universitätsabsolventen im Verlauf der Karriere auf. Der Lohnvergleich ist jedoch fehlerhaft, da er nur die Art des Abschlusses berücksichtigt. Da die Unis eine weitaus weitere Auswahl an Studienfächern anbieten, sind die Unterschiede bei den Gehaltspotenzialen von Anfang an wesentlich größer. Schließlich deckt der Gehaltsreport ein breites Spektrum an Berufen ab.

Außerdem hat die Frage, ob Sie einen B.A.- oder einen M.A.-Abschluss haben, einen deutlich größeren Einfluss auf das Einkommen als die Art der Universität. Die folgende Tabelle zeigt den StepStone-Gehaltsbericht 2019.

 

Universität vs. Fachhochschule: Lohnunterschiede aufgrund des Fächerspektrums und der möglichen Berufsfelder

 

Studierende an Fachhochschulen studieren meist technische Studiengänge, die später oft zu besseren Verdienstmöglichkeiten führen. Das gilt für den Maschinenbau, die Ingenieurstudiengänge im Allgemeinen und die Wirtschaftsinformatik, um nur einige zu nennen. Universitätsabsolventen verdienen in verwandten Bereichen im Laufe der Zeit etwas mehr Geld.

Maschinenwesen

Bauingenieurwesen

Architektur

Elektroingenieurwesen

Ein Universitätsabschluss bietet Ihnen eine bessere theoretische Ausbildung. Dennoch können Sie die Semesterferien für Praktika nutzen, wenn Sie bis zum Abschluss Ihres Studiums praktische Erfahrungen sammeln möchten. Ghostwriter können Sie bei Ihrer Bewerbung beraten und unterstützen.

 

Maschinenbaustudium: Die Höhe des Gehalts wird nicht immer von der Fachhochschule oder der Universität festgelegt.

 

Studierende des Maschinenbaus haben die Möglichkeit, nach ihrem Abschluss ein hohes Gehalt zu verdienen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie Ihren Abschluss an einer Universität oder an einer Fachhochschule gemacht haben. Das Anfangsgehalt liegt bei etwa 50.000 Euro pro Jahr. Mit einem Master-Abschluss verdienen Sie zu Beginn Ihrer Karriere nur 2.000 Euro mehr im Jahr.

Sie können im Laufe Ihrer beruflichen Laufbahn mit erheblichen Einkommenssteigerungen rechnen. Im Maschinenbau werden die Unterschiede zwischen den verschiedenen Abschlüssen sowie zwischen Fachhochschule und Universität immer unübersichtlicher.

Unabhängig von der Art der Hochschule, die Sie besuchen, ist es entscheidend, dass Sie eine hervorragende Leistung erbringen. Es ist notwendig, Hausarbeiten und Praktikumsberichte zu schreiben. Wenn Sie den Praktikumsbetrieb als potenziellen Arbeitgeber im Auge haben, können Sie schon mit einem guten Praktikumsbericht punkten. Maschinenbau-Ghostwriter mit Erfahrung können dir dabei helfen.

 

Architektur: je nach Berufszielen Fachhochschule oder Universität wählen

 

Architektur ist ein Studium, das traditionell auf Universitäten beschränkt ist. Wenn Sie zum Beispiel Landschaftsarchitekt werden wollen, können Sie sich an der Fachhochschule Erfurt immatrikulieren. Deshalb sollten Sie sich vor der Einschreibung sicher sein, welchen Weg Sie beruflich einschlagen wollen. Ansonsten ist bei der Architektur die Abiturnote wirklich entscheidend, denn sie bestimmt, wo Sie sich einschreiben können. Für das Studium der Architektur gibt es an einigen Hochschulen einen NC oder es werden Aufnahmeprüfungen durchgeführt.

 

Hochschulabschluss hat Einfluss auf Arbeitssuche und berufliche Laufbahn

 

In den Stellenausschreibungen für Architekten wird nicht erwähnt, ob die Arbeitgeber eine bestimmte Art von Hochschule vorziehen. In der folgenden Stellenausschreibung heißt es, dass Sie über "einschlägige Kenntnisse und bedeutende Berufserfahrung" verfügen müssen.

Die Arbeitgeber legen wenig Wert auf die Unterscheidung zwischen Universität und Fachhochschule, wie diese Stellenanzeige zeigt. Entscheidend ist vielmehr, dass Ihre Fähigkeiten mit der Stellenbeschreibung übereinstimmen.

 

Da die Fachhochschulen praxisorientierter sind, sind Arbeitsplätze für Absolventen manchmal leichter zu finden. Hier studiert man für ein bestimmtes Berufsbild, während man an der Universität eine eher allgemeine Ausbildung erhält. Das wiederum bedeutet, dass die Stellenprofile für Uni-Absolventen auf den ersten Blick nicht unbedingt zueinander passen.

 

Fachhochschulabsolventen passen oft besser auf Stellenangebote

 

Aufgrund der klaren Fachrichtung ist der Karriereeinstieg für FH-Absolventinnen meist einfacher. Wenn Sie Ihre Karriere mit einem Fachhochschulabschluss vorantreiben wollen, sollten Sie sich so bald wie möglich für eine Teilzeit-Weiterbildung anmelden.

Für Universitätsabsolventen kann es anfangs schwierig sein, einen geeigneten Job zu finden. Universitäten bieten eine eher akademische, aber auch weniger spezifische Ausbildung. Theoretisch kann man sich mit einem Universitätsabschluss selbstständig in zahlreiche Themen einarbeiten - dies muss man aber erst im Berufsleben unter Beweis stellen. Wenn es darum geht, sich beruflich zu etablieren, kann der geringe Praxisbezug der Universitätsstudiengänge sicherlich ein Hindernis sein.

 

Job Anzeige Kriterien

 

Generell ändert sich derzeit viel in der Beschäftigungswelt. Fähigkeiten werden von den Arbeitgebern heute viel mehr geschätzt als Abschlüsse. Wenn Unternehmen gefragt werden, worauf sie bei der Einstellung achten, stehen die individuellen Fähigkeiten der Bewerber im Vordergrund. Die Abschlussnote ist wichtig, aber sie ist nur eines von mehreren Kriterien. Praktische Erfahrungen, Auslandsaufenthalte und ehrenamtliche Tätigkeiten der Bewerber sind zum Beispiel wichtige Faktoren.

Die Arbeitgeber in den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen verlangen von ihren Mitarbeitern praktische Erfahrung. Daher sollten die Studierenden während ihres Studiums einige Erfahrungen gesammelt haben. Wenn sie Teams auf Baustellen leiten werden, sind soziale Fähigkeiten gefragt. Es bleibt jedoch Ihnen überlassen, ob Sie diese Fähigkeiten im Rahmen des Pflichtpraktikums während Ihres Fachhochschulstudiums erwerben oder ob Sie sich auf eigene Faust Praktika suchen.

Bei Elektroingenieuren ist die Situation ähnlich: Neue Mitarbeiter sollten über praktische Erfahrung verfügen. Eine gründliche akademische Ausbildung ist zwar wichtig, aber Sie sollten auch Ihr Fachgebiet verstehen.

 

Formen der Hochschulbildung und damit auch Karrierechancen sind durchlässiger geworden

 

Daher sollten Ihre beruflichen Ziele bei der Wahl des Hochschultyps ausschlaggebend sein. Sie sind jedoch nicht völlig festgelegt. Eines ist sicher: Für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben ist praktische Erfahrung erforderlich. Diese kann durch ein Pflichtpraktikum an einer Fachhochschule oder als Werkstudent an einer Universität erworben werden.

Die Karrieren sind durch die Möglichkeiten des weiterführenden Studiums insgesamt durchlässiger geworden. Die Hochschule sollte nur dann Ihre erste Wahl sein, wenn Sie eine Karriere in der Wissenschaft oder an der Uni selbst anstreben. Ansonsten werden Ihre Verdienstmöglichkeiten eher durch das Fach als durch den Hochschultyp bestimmt.

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